Riesenupdate
Der Blog lebt!
Inzwischen ist es ja schon eine ganze Weile her, dass ich hier etwas geschrieben
habe.
Seitdem ist viel passiert. Allem voran hatte ich nun fast einen
Monat lang Besuch. Tim ist am 14.12 und Inga am 19.12 hier angekommen.
Inzwischen sind leider beide schon wieder weg. Inga seit dem 06.01 und
Tim ist heute in den Flieger gestiegen. Ich habe mich sehr über den
Besuch gefreut und wir haben viele tolle Sachen zusammen erlebt!
In diesem Eintrag schreibe ich aber erst einmal über die Sachen die
zwischen Mitte Oktober und Anfang Dezember, also bis kurz vor Tims Ankunft, passiert
sind. Um unsere gemeinsamen Erlebnisse wird es dann im nächsten
Blogeintrag gehen, wenn ich die gefühlt 2000 Fotos sortiert und
entwickelt habe :)
Aber am Besten fange ich da an, wo ich aufgehört habe. Mein Auto ist
tatsächlich das auf dem Foto im letzten Post geworden. Auch wenn
das Foto natürlich sehr vorteilhaft war, bin ich 100% zufrieden! Der
Wagen
fährt sich super und erinnert eigentlich mehr an einen Dampfer
als an ein Auto. Automatik, Leder und Mittelarmlehne machen es zum
entspanntesten Auto, dass ich jemals gefahren habe :)
Der einzige Nachteil ist
der Verbrauch. Im reinen Stadtverkehr gönnt sich der Gute seine 15
Liter. Auf der Landstraße geht es immerhin auf knapp 11 Liter
runter. Aber dafür kostet der Sprit auch nur einen Euro den Liter.
Am 03.11 sind Vincent, Waldemar und ich zu einem Table Mountain Hike aufgebrochen. Wir haben einen Tipp für eine schöne Route mit Ausblick über die Stadt bekommen und haben uns Mittags auf den Weg gemacht.
Der Hike war nicht so entspannt wie zuerst vermutet, aber jeder Meter hat sich gelohnt. Als wir dann oben standen und der Berg wirklich flach war, (hört sich komisch an, kam für mich aber wirklich etwas überraschend ;)) hat es uns die Sprache verschlagen. Der Ausblick war unglaublich.
Wir waren so lange mit Fotografieren beschäftigt das wir den Punkt verpasst haben, an dem wir im Hellen hätten runterwandern können. Wir waren also wohl oder übel dazu verdonnert, den Sonnenuntergang auf dem Table Mountain zu erleben ;)
Schließlich sind wir mit der Seilbahn wieder Richtung Tal gefahren.
In der darauf folgenden Woche war Linkin Park in Capetown. Am 08.11 gab
es ein Konzert im ehemaligen WM-Stadion mitten in der Stadt, das ich mir nicht
entgehen lassen konnte. Linkin Park war früher eine meiner absoluten
Lieblingsbands und viele Lieder machen mir auch heute noch Spaß.
Ich habe selten ein Konzert mit so viel Publikum erlebt. Das
Foto wurde eine Stunde vor dem Konzert aufgenommen, das Stadion war
nachher
rappelvoll.
Die Jungs haben ein echt gutes Konzert gespielt und man hat gemerkt, dass sie viel Spaß an ihren Songs haben.
Im ganzen November, insbesondere den ersten Wochen, bin ich extrem
viel zum Kiten gekommen. Teilweise war ich an 4 Tagen die Woche auf
dem Wasser, da ich auch oft früh von der Arbeit nach Hause konnte.
Meistens sind wir dann gegen 16:30h zu einem Downwinder aufgebrochen,
was für mich nach wie vor eine beigesternde Art zu kiten ist. Super
entspannt und gemeinschaftlich, es passt einfach hierher.
Während der Downwinder hatte ich viel Spaß mit dem Twintip in der Welle.
Deshalb habe ich mir dann auch ein Waveboard zugelegt, um das Wellenkiten ein
wenig auszubauen - wenn ich schon mal hier bin :)
Mal schauen wie weit ich es in meiner Zeit hier in der Welle bringe.
Irgendwann habe ich realisiert das ich fast garkeine Fotos und Videos vom Kiten habe.. Der Helm mit der Kamera sieht aber auch immer so affig aus :D. Deshalb habe ich mir von Vincent den Linemount für die GoPro ausgeliehen. Dabei kamen gute Fotos rum, so ein Teil werde ich mir bei Gelegenheit auch zulegen. Leider war die Kamera etwas weit oben angebracht und es war Sand auf der Linse, aber man kann ja nicht alles haben.
Auf einmal war es dann schon Mitte November. Mein Geburtstag kam
recht überraschend. Das warme Wetter hat ihm
gute Bedingungen zum Anschleichen geliefert, so Temperaturen bin ich zu
der Zeit nicht gewöhnt :)
Nachdem wir morgens an der Arbeit einen
Kuchen verdrückt haben, konnte ich etwas früher in den Feierabend
und machte mich
bei ca. 25°C auf den Weg nach Hause. Dort wartete dann die
erste Überrascht auf mich - mein Bett war bis oben hin voll mit Luftballons!
Da mich morgens nur Waldemar auf meinen Geburtstag angesprochen hatte und ich dachte keiner hätte es mitbekommen, ist
die Überraschung ziemlich gut gelungen ;)
(Vielen Dank an meine Mitbewohnerin Caroline für das Foto)
Als wir kurze Zeit später im Garten standen und mir alle gratuliert
hatten, dachte ich das es das nun war - falsch gedacht.
Robin und Ruben stürmten in den Garten und ehe ich mich versah,
war ich von oben bis unten mit Sekt durchnässt! Auch diese Überraschung
war perfekt gelungen.
Nach 2 weiteren leckeren Kuchen ging es dann mit 15 Leuten (fast Vollbesetzung)
auf einen Downwinder Richtung Sunset Beach. Von einer Kitesession an
meinem Geburtstag hatte ich nicht zu träumen gewagt :)
Einige Tage später war Umziehen angesagt. Für die Hauptsaison miete ich mir eine eigene Wohnung. Ich habe ein recht schönes, kleines Appartement in 500m Entfernung zum Beach House gefunden. Es hat ein Wohnzimmer inkl. Fernseher und Couch und angeschlossener voll eingerichteter Küche, ein Schlafzimmer mit Doppelbett und großen Schränken und natürlich ein Bad. Als Bonus gibt es eine gemeinschaftlich benutzte Dachterasse mit einem traumhaften Blick auf den Tafelberg.
Beim Einzug stellte ich aber leider fest, dass sich Kakerlaken in der Wohnung eingenistet hatten. Die vorherige Bewohnerin war wohl leider nicht besonders um Sauberkeit bemüht. Meine Vermieterin schickte aber bereitwillig Kammerjäger vorbei und ich habe Gift ausgelegt. Es hat einige Wochen gedauert, inzwischen bin ich die Kakerlaken aber glaube ich los.
Einige Tage später hat mich mein Arbeitskollege Ivor zur Aufmunterung zum Feiern nach Stellenbosch eingeladen. Stellenbosch liegt einige Kilometer östlich von Capetown und ist für seinen guten Wein und die schöne Landschaft bekannt. Es gibt dort auch eine Uni, deshalb sind die vielen Kneipen abends randvoll mit randvollen Studenten :)
Der Abend begann mit einer Pizza bei Gino’s.
Dort hatte ich auf Asmaas (Ivors Freundin) Empfehlung eine große Pizza mit Biltong und Avocado - wahrscheinlich so typisch afrikanisch wie eine Pizza werden kann ;). Biltong ist quasi die Nationalleckerei hier. Man kann es an jeder Straßenecke kaufen. Es ist getrocknetes und stark gewürztes Fleisch, das meiner Meinung nach sehr lecker schmeckt. Insbesondere wenn es noch nicht ganz staubtrocken ist und ein wenig Fleischgeschmack überbleibt.
Avocado gibt es hier in fast jedem Gericht, ganz anders als in
Deutschland. Ich weiß nicht wann ich in Deutschland das letzte mal
Avocado gegessen habe, hier esse ich sie fast jeden Tag.
Die Pizza war auf jeden Fall sehr lecker und ein gelungener Start in
den Abend. Das Nachtleben in Stellenbosch ist anders als
in Capetown. Viele Bars haben einen großen Außenbereich und die
Musik ist viel leiser. Es war ein toller Abend! Ivor
kennt gefühlt 3/4 von Stellenbosch, weil er dort aufgewachsen ist. Mir
wurden also fast den ganzen Abend lang Leute vorgestellt und der
Gesprächsstoff ging nie aus.
Ein wenig verkatert ging es am nächsten Morgen dann zum ersten Mal nach Langebaan. Langebaan ist ein bekannter Flachwasserspot mit traumhaft blauem Wasser in ungefähr einer Autostunde Entferung von Kapstadt. Die meisten Anfängerschulungen finden auch dort statt.
Ich bin
mit meinen Arbeitkollegen Ryan und Matt dorthin gefahren. Die
beiden haben in der letzten Saison einen Kitekurs gemacht und sich
Material gekauft, aber nie wirklich mit dem Kiten angefangen. Nach
kurzer Eingewöhnung haben sie super Fortschritte gemacht und sind ihre
ersten Meter gefahren!
Währenddessen habe ich es genossen, mal wieder auf flachem Wasser zu
fahren und nicht jeden Fehler sofort bitter bezahlen zu müssen. Das
Wasser war auch angenehm warm, man kann locker mit dem Shorty fahren.
Inzwischen sind wir einigermaßen regelmäßig dort anzutreffen,
insbesondere mit Inga und Tim war ich jede Woche mehrmals in Langebaan.
Am 27.11 haben mich Ryan und Matt auf einen Full Moon Hike eingeladen. Beim Full Moon Hike klettert man an einem Vollmondtag nachmittags auf den Lion’s Head, einen der Hausberge Capetowns. Auf der Spitze angekommen sieht man dann über dem indischen Ozean die Sonne untergehen und kurze Zeit später über der Stadt und dem atlantischen Ozean den Vollmond aufgehen. Währenddessen gibt es ein Picknick - mit einzigartiger Athmosphäre :)
Wir waren einen Tag vor Vollmond dort, da es bei Vollmond meist
unglaublich voll ist und man häufig nicht einmal bis auf den Gipfel kommt.
Neben einigen Fotos habe ich auch eine Timelapse und ein Panorama aufgenommen. Insbesondere das Panorama gefällt mir sehr gut, weil Sonnenuntergang und Mondaufgang gleichzeitig zu sehen sind!
Hier gibts das Panorama in hoher Auflösung
Vom 30.11 bis zum 02.12 fand das Synergy
Live statt. Ein Musikfestival mit Bands
quer durch alle Genres, von Rock über Hip-Hop bis Electronic. Es fand an
einem Damm ca 1 1/2 Autostunden von Kapstadt entfernt statt, wo es zu
dieser Zeit schon über 30°C warm war. Es war glaube ich mein erstes Festival ohne Regen und Schlammlacht.
Wir waren hauptsächlich für The Prodigy da. Ich habe dort aber auch einige südafrikanische Bands kennengelernt, die ich seitdem öfters mal höre (Shadowclub, The Plastics, Prime Circle, Al Bairre).
Am ersten Tag haben wir unsere Zelte im hintersten Winkel des Camps
aufgeschlagen, da sogar schon am Tag vor dem Start des Festivals alle
guten Plätze belegt waren. So hatten wir immer ungefähr eine halbe
Stunde Fußweg zurückzulegen, was aber nicht weiter schlimm war.
Schließlich war es ja warm :)
Am ersten Abend gab es dann direkt das Prodigy-Konzert. Es war das erste
Mal, dass The Prodigy in Südafrika gespielt haben und man hat gemerkt, dass es
ihnen viel Spaß gemacht hat! Ich habe die Zugaben nicht gezählt, es
waren einige. Ungefähr zur Hälfte des Konzerts hab ich mich auf den
Weg nach vorne gemacht. Schon nach wenigen Minuten stand ich in der
ersten Reihe, die Leute hier sind einfach alle viel zu freundlich :D. In Deutschland hätte ich wohl keine Chance gehabt, im
laufenden Konzert noch nach vorne zu kommen.
Irgendwann kam dann Maxim von der Bühne und hat High-Fives in der ersten Reihe verteilt, ich hatte Glück! Leider habe ich danach einen Drumstick um 20cm verpasst, aber es war trotzdem eines der besten Konzerte auf denen ich bisher war.
Am nächsten Tag sind wir mit unseren Zelten umgezogen. Colin hat einen Caravan auf dem Campingplatz des Damms stehen, der direkt hinter der Mainstage war. So war der Campingplatz (der normalerweise das Einzige am ganzen Damm ist) das VIP-Camping des Festivals. Wir konnten unsere Zelte im Vorgarten des Caravans aufbauen und mussten ab jetzt nur noch 2 Minuten bis zur Mainstage laufen. Es war zwar nicht mehr möglich vor 4 Uhr ein Auge zu schließen, aber das
war es absolut wert.
Hier ein paar Eindrücke vom Festival
Nach 3 tollen Tagen ging es dann am 02.12 Nachmittags wieder zurück nach Capetown.
Eine Woche später fand an der V&A Waterfront in Capetown der Red Bull Flugtag statt.
Das ist ein Flug-Wettkampf mit einfachen Regeln:
Das Ziel ist es, mit einem Gefährt und seinem Team möglichst weit zu
fliegen. Dabei sind beim Bau des Fluggeräts fast keine Grenzen gesetzt.
Es darf lediglich nur von Muskelkraft angetrieben werden und eine gewisse Größe
nicht überschreiten. Das war es aber auch eigentlich schon. Entsprechend
abgefahrene Sachen wurden an diesem Tag über die Rampe geschoben.
Zum Abschluss gab es dann noch einige Showeinlagen mit einem Wasser-Jetpack. Ich wusste vorher nicht, dass man mit diesen Teilen auch Saltos schlagen, tauchen und anschließend wie ein Delphin hochspringen kann - es war auf jeden Fall ziemlich beeindruckend.
Wenige Tage später kamen dann Tim und Inga in Capetown an. Mehr darüber im nächsten Blogeintrag - der dieses Mal hoffentlich nicht so lange auf sich warten lässt ;)
Bis dahin und viele Grüße aus Capetown
Jan